Der 10. Sieg beim E.ON Hanse Cup perfekt
- Deutschland, 36:34,31
- USA, 36,58,13 (+ 23,42)
- Großbritannien, 37,52, 06 (+ 1:17,35)
- Polen, 38:40,54 (+ 2:06,23)
Deutschland-Achter feiert 10. Sieg bei Langstrecke in Rendsburg
Jubiläumssieg für den Deutschland-Achter beim E.ON Hanse Cup in Rendsburg im hohen Norden: Das deutsche Ruder-Flaggschiff feierte bei der 13. Auflage des Ruder-Marathons auf dem Nord-Ostsee-Kanal den zehnten Sieg vor den National-Achtern aus den USA, Großbritannien und Polen.
Schon nach einem Kilometer hatte sich die permanent von Steuermann Martin Sauer angefeuerte Crew von den anderen Großbooten abgesetzt. „Taktisch war das ziemlich gut. Wir sind schnell losgefahren und Martin hat früh gekreuzt und den anderen damit das Leben schwer gemacht“, sagte Richard Schmidt nach seinem nun schon vierten Rendsburg-Triumph. Während der junge, britische Achter auf den ersten zwei Kilometern das US-Boot passieren lassen musste, kontrollierte der Deutschland-Achter vorn das Rennen fast nach Belieben. „Mit den Zwischensprints konnten wir uns immer wieder absetzen. Das hat uns Ruhe gegeben“, meinte Felix Drahotta und ergänzte: „Es hat Spaß gemacht, wenn man das Rennen so kontrollieren kann, aber insgesamt hat es ewig lange gedauert.“
Mit sechs Ruderern von der WM in Chungju plus Steuermann Martin Sauer war der Deutschland-Achter in Rendsburg angetreten. Zusätzlich zur Stammbesetzung des Jahres 2013 waren Lauritz Schoof (für Max Reinelt) und Malte Jakschik (für Hannes Ocik) ins Boot eingestiegen, um erstmals die Marathon-Distanz im deutschen Flaggschiff vor wieder einmal imposanter Kulisse mitzufahren. „Wir haben auf zwei Positionen sehr gut umbesetzt. Malte Jakschik ist körperlich sehr leistungsfähig, hochmotiviert und einer der besten Nachwuchsruderer in Deutschland. Lauritz Schoof, einer der stärksten Skuller, hat uns ebenfalls sehr gut verstärkt“, lobte Bundestrainer Ralf Holtmeyer die erstmals im Deutschland-Achter gestarteten Ruderer.
Zwei Wochen nach dem WM-Finale in Chungju demonstrierte der Deutschland-Achter seine Dominanz auf eindrucksvolle Art und Weise über die Langstrecke. Von einer echten Revanche gegen den britischen Achter konnte man aber nicht sprechen. Zum einen ist die Distanz ja eine andere – 12,7 Kilometer statt 2.000 Meter-, zum anderen war Großbritannien in Person von Daniel Ritchie nur mit einem Weltmeister von Chungju nach Rendsburg gekommen. Härterer Widersacher war das eher der US-Achter, der bis zur Streckenhälfte mithielt, dann aber auch abreißen lassen musste.
Auch auf der Hamburger Binnenalster setzte sich der Deutschland-Achter am Samstag beim E.ON Hanse Cup schon vor guter Kulisse wie im Vorjahr über die Sprint-Distanz von 270 Metern durch. Hier siegte das Team im Finale mit einer halben Länge Vorsprung gegen den US-Achter. Im Halbfinale hatte das deutsche Flaggschiff ebenso deutlich gegen den britischen Achter die Bugspitze vorn.
Insgesamt zog Holtmeyer nach dem letzten Rennen im nacholympischen Jahr ein durchaus positives Fazit: „Ich bin zufrieden mit der Saison. Als Lehrer würde ich der Mannschaft keine eins, sondern eine zwei plus geben. Für die eins fehlte das i-Tüpfelchen bei der WM. Wir haben im Gegensatz zu den Briten ein junges Team, das ist eine gute Ausgangsposition für die nächste Saison.“
Weitere Stimmen
Eric Johannesen: „Es ist bei Langstrecken üblich, dass sich die Mannschaft, die sich einen Vorsprung erarbeitet hat, vor die anderen Boote setzt, die dann einen längeren Weg fahren müssen. Die Amerikaner haben aber auf der mittleren Strecke gut gegengehalten. Wir sind ein konstant gutes Rennen gefahren, die Mannschaft hat sich gut reingehängt und ist mit einer hohen Konzentration über diesen langen Zeitraum gut durchgekommen.“
Maximilian Munski: „Wir sind aggressiv raus gekommen. Ich habe mich gewundert, dass wir schnell einen Vorsprung herausgefahren hatten. Die Amerikaner haben lange an unserem Heck gelegen, ab Mitte des Rennens haben wir uns durch unseren guten Rhythmus Schlag um Schlag abgesetzt und so für die Entscheidung gesorgt.“
Malte Jakschik: „Das war eine hohe Belastung, teilweise haben sich die einzelnen Kilometer sehr gezogen. Aber es hat auch viel Spaß gemacht. Insgesamt ist das Rennen mit den vielen Zuschauern etwas ganz Besonderes.“
13. E.ON Hanse Cup in Rendsburg: 1. Deutschland-Achter (Eric Johannesen, Richard Schmidt, Felix Drahotta, Anton Braun, Malte Jakschik, Lauritz Schoof, Kristof Wilke, Maximilian Munski, Steuermann Martin Sauer), 2. USA, 3. Großbritannien, 4. Polen.
Carsten Oberhagemann