Beim Medientag in der Ruderakademie in Ratzeburg am 11. August wurde die Nominierung der Nationalmannschaft veröffentlicht. Vor Medienvertretern von ARD, RTL und SID stellte DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock die Mannschaftsaufstellung vor. Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat die Zielsetzung 25 Boote, drei davon in den Para-Disziplinen, auf die Boosbahn in Amsterdam zu entsenden.
In Ratzeburg findet derzeit die unmittelbare Wettkampfvorbereitung statt, das letzte Trainingslager der Nationalruderer in dieser Saison. Mit Ausnahme der drei Para-Bootsklassen bereiten sich hier alle gemeinsam auf den Saisonhöhepunkt vor.
Marcus Schwarzrock: „Die Zielsetzung des Trainingslagers ist vor allem die Entwicklung bzw. Ausprägung der wettkampfspezifischen Fähigkeiten. Hierzu werden im Training verstärkt unterschiedliche Streckendistanzen im Renntempo und Wettkampfcharakter gegeneinander gerudert.“
DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel: „Wir sind gut auf die WM in Amsterdam vorbereitet, allerdings gab es einige krankheitsbedingte Ausfälle, zum Beispiel im Männer-Doppelvierer. Trotz der nicht ganz optimalen Trainingsbedingungen durch das Hochwasser im Trainingslager in Breisach konnten aber alle geplanten Trainingsvorgaben umgesetzt werden. Bis Rio sind es noch knapp zwei Jahre, ab Herbst dieses Jahres geht es konzentriert in die Vorbereitung Richtung Olympia 2016.“
Für Ruderinteressierte gibt es nur wenige Überraschungen bei der Nominierung, ist doch der Kern der Mannschaft stabil geblieben.
Umbesetzungen gab es hauptsächlich im Leichtgewichtsbereich. Lena Müller konnte ihren Rollsitz im Leichtgewichts-Frauendoppelzweier verteidigen, ihre Kontrahentin Leonie Pless startet nun im leichten Fraueneiner. Auf eine Nominierung im leichten Doppelzweier müssen Lars Hartig und Konstantin Steinhübel in dieser Saison verzichten. Die beiden erfahrenen Leichtgewichte, immerhin amtierende Vize-Europameister, mussten sich nach dem nicht erwartungsgemäßen Abschneiden bei den Weltcups in Aiguebelette und Luzern den stark nachdrängenden U23-Weltmeistern Jason Osborne und Moritz Moos im Kampf um die Nominierung geschlagen geben. Nach der Silbermedaille in Aiguebelette und der erfolgreichen Titelverteidigung bei der U23-WM in Varese entschied sich die Nominierungskommission für die jungen Wilden. Lars Hartig wird als schnellster Deutscher im Leichtgewichts-Einer in Amsterdam an den Start gehen. Konstantin Steinhübel rückt zusammen mit Daniel Lawitzke und Max Röger zu Jost Schömann-Finck und verstärkt den leichten Doppelvierer.
Noch offen ist die Nominierung des Frauen-Zweier ohne Steuerfrau sowie des Leichtgewichts-Frauen-Doppelvierers, da bislang in beiden Bootsklassen die internationalen Vergleichswerte fehlen. „Wir haben im Frauen-Riemenbereich die stärksten Ruderinnen in den Achter und dann in den Vierer gesetzt. Aus den Relationsrennen nächste Woche werden wir ableiten können, ob unser Zweier stark genug für eine WM-Teilnahme ist“, erklärte Cheftrainer Marcus Schwarzrock das weitere Vorgehen. Den Leichtgewichts-Frauen war ein Start im Doppelvierer beim Weltcup-Finale in Luzern nicht möglich, sodass auch hier ein Rennen gegen eine vergleichbare Bootsklasse Aufschluss über die Erfolgschancen geben soll.
In den Para-Disziplinen entsendet der DRV drei Boote. Im Festsitz-Einer wird Johannes Schmidt in der Kategorie „Arme und Schultern“ an den Start gehen. In den beiden Mixed-Doppelzweiern „Beine, Oberkörper und Arme“ bzw. „Oberkörper und Arme“ werden Anke Molkenthin und Tino Kolitscher sowie Sylvia Pille-Steppat und Marcus Klemp die deutschen Farben vertreten.