Das Historische Museum in Rendsburg wurde in diesem Sommer umfangreich neu gestaltet. Und weil bei der Eröffnung auch Wolfgang Berndt, sportlicher Leiter des SH Netz Cup, dabei war, reifte sofort die Idee, mit den Ruderern kurz vor dem Rennen wiederzukommen. Schließlich befindet sich mit dem Ergometer eine ziemlich einmalige Attraktion in den Räumlichkeiten im Kulturzentrum. Wer hier Platz nimmt, kann mit Blick auf eine Leinwand die gesamten 12,7 Kilometer von Breiholz bis nach Rendsburg nachrudern. Museumsleiter Martin Westphal: „Der Ergometer ist mit dem Film gekoppelt. Wenn Sie anfangen, zu rudern, setzten sie die Filmsequenz in Gang.“
Unbedingt testen sollte das natürlich Martin Sauer, der normalerweise den Takt im Boot vorgibt. Und er zeigte, dass auch er sehr sportlich ist. Westphal: „Und wer richtig Bock hat, der guckt und sich das ganze Rennen dann nochmal am Terminal an.“ Das Besondere hier: Auch der Ton ist mit dabei. Martin Westphal richtet seine Worte mit einem kleinen Grinsen an Steuermann Martin Sauer: „Da können sie hören, wie sie ihre Jungs zusammenpfeifen.“
Auch die beiden Ruderer Laurits Follert und Hannes Ocik waren begeistert von dem, was hier geboten wird. „Da krieg ich gleich Gänsehaut“, so Schlagmann Ocik, als er sich den Beginn des Rennens von 2019 ansah und anhörte. Schließlich war es ein sehr besonderes Rennen, das der Deutschland-Achter zwar gewinnen konnte, allerdings sehr knapp – ein Ruderer erlitt einen Schwächeanfall und fiel kurz vorm Ziel aus. Mit nur sieben Sekunden Vorsprung vor den Holländern ging es über die Ziellinie unter der Eisenbahnhochbrücke.
Martin Westphal freut sich, den Besuchern einen solch nahen Einblick in das härteste Ruderrennen der Welt geben zu können: „Wir stehen normalerweise am Ufer und gucken. Aber was da auf dem Boot los ist und sich an Bord abspielt, das ist eine Dynamik, die ich vorher noch nie erlebt habe.“ Martin Sauer bestätigt: „Die Dynamik vom letzten Jahr haben wir alle vorher noch nicht erlebt.“