Andrea Wieczorek arbeitet als Streetworkerin in Rendsburg und in den umliegenden Gemeinden und ist auch beim SH Netz Cup im Einsatz.
„Ich kümmere mich vorwiegend um die Jugendlichen auf dem Platz und versuche, aufkeimende Streitigkeiten auszumachen und zu schlichten.“
Seit 14 Jahren arbeitet sie in der Straßen- und Sozialarbeit. „Inzwischen kann ich innerhalb kürzester Zeit einschätzen, wie die Stimmung auf einem Gelände ist. Zudem kenne ich alle Stressmacher im Raum Rendsburg und habe somit meist ein sehr gutes Gefühl, wo es eventuell Streitigkeiten geben könnte.“
Meist könne sie bereits intervenieren, wenn ihre Kunden noch nüchtern sind. „Ich erinnere dann daran, dass sie auf sich achten sollen oder frage, was ich tun kann, damit es nicht wieder eskaliert.“
Bei beginnender Prügelei versucht Wieczorek zu deeskalieren. „Wenn ich merke, dass schaffe ich mit meinem Team nicht, dann rufe ich die Polizei.“
Unwohl fühlt sich die 47-Jährige in diesen Situationen nur selten. „Wenn Flaschen fliegen oder Waffen zum Einsatz kommen, muss man auf sich achten und dann ist es Einsatzgebiet der Polizei oder des Sicherheitsdienstes.“
Die Streetworkerin und ihr Team ist eine Zwischenstelle. „Wir fangen vieles ab, sodass sie der Sicherheitsdienst und auch die Polizei auf die ernsten Fällen konzentrieren können.“
Etwas, was sich in den vergangenen Jahren verändert hat, ist der Einsatz von Messern und anderen Waffen bei Streitigkeiten. „Immer mehr Jugendliche sind bewaffnet und so ein Messer ist wahnsinnig schnell gezogen und eingesetzt. Bei einer Schusswaffe ist die Hemmschwelle für deren Einsatz größer.“
Neben dem Einsatz auf Veranstaltungen gehören zwei weitere Säulen zur Arbeit der 47-Jährigen. „Wir haben die Einzelfallhilfe. Dort können sich junge Menschen zu den Themen Wohnungssuche, Behördengänge Hilfe holen aber auch bei rechtlichen Fragen geben wir Auskunft.“ Das Angebot richte sich vor allem an Jugendliche, die von den normalen Anlaufstellen nicht mehr erreicht werden, sagt sie.
Die dritte Säule ist die projektbezogenen Arbeit beispielsweise in Schulen. „In diesen Fällen werden wir von den Gemeinden beauftragt, um Konflikte zu lösen oder als Mediatoren tätig zu sein.“